Die Effekte von Alkohol

Alkohol wird in unserer Gesellschaft schon seit vielen Jahrhunderten, wenn nicht sogar schon seit Jahrtausenden komplett normalisiert und dient als Genussmittel. Der Verzicht auf Alkohol wird gesellschaftlich häufig sogar kritischer betrachtet als ein übermäßiger Konsum.Hier kann man schnell vergessen, dass es sich beim Alkohol immer noch um eine Droge handelt, die als Zellgift im Körper schwerwiegende, teilweise sogar irreversibel, Folgen anrichten kann. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.

Wie wird Alkohol im Körper aufgenommen?

Der Alkohol (chem. „Ethanol) gelangt vorwiegend über unsere Schleimhaut im Dünndarm direkt ins Blut und kann sich dort innerhalb von wenigen Minuten im Blutkreislauf und auch im gesamten Körperwasser verteilen. Da der menschliche Körper bis 65 % aus Wasser besteht, sind die meisten Organe wie das Herz, Gehirn und Muskeln dem Alkohol leicht ausgesetzt. Dennoch sind hauptsächlich die Leber und das Gehirn dem Zellgift ausgesetzt, da diese sehr stark durchblutet sind. Die Leber leidet hierbei am meisten unter einem zu großen Alkoholkonsum, da dieser dort abgebaut wird. In der Leber wird das Ethanol in seine verschiedenen Teile zerlegt, dabei entsteht durch das Enzym Alkoholdehydrogenase ein äußerst giftiges Zwischenprodukt à das Acetataldehyd, es schädigt die Schleimhautzellen und wird von der Weltgesundheitsorganisation als krebserregend eingestuft. Zudem fördert der Abbau von Alkohol eine erhöhte Produktion von Fettsäuren, die sich mit der Zeit in der Leber ansammeln und dafür sorgen, dass sie verfettet. Dies kann langfristig, solange es nicht behandelt wird, zu chronischen Leberschäden, wie der Leberzirrhose führen.

Vollständig risikofrei ist der Konsum von Alkohol somit nie. Die DHS (die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen) hat aus diesem Grund Schwellenwerte für den „risikoarmen“ Konsum festgelegt, die aber lediglich als Orientierung gelten sollen. Von risikoarmem Konsum spricht man demnach, wenn:

  •  Frauen täglich weniger als 12 Gramm reinen Alkohol trinken.
  • Männer täglich weniger als 24 Gramm reinen Alkohol trinken.

Auf ein Jahr gerechnet, ergibt das für Frauen 4,4 l und für Männern 8,8 l reinen Alkohol.

Positive Wirkungen von Alkohol

Die Studienlage zu möglichen positiven Auswirkungen von Alkohol ist uneindeutig. Wissenschaftler*innen sind sich nicht einig, ob die festgestellten positiven Wirkungen wirklich dem Alkohol zu gesprochen werden können oder doch anderen Mechanismen im Körper. Es gibt Studien, die den Alkohol als Hauptkomponente in der protektiven Wirkung gegenüber koronaren Herzerkrankungen darstellen. Dennoch sind die negativen gesundheitlichen Folgen des Alkohols deutlich eindeutiger und besser erforscht als mögliche positive Effekte von einem moderaten Alkoholkonsum. Verschiedene Befragungen haben ergeben, dass Menschen, die lebenslang maßvoll mit Alkohol umgehen, sich subjektiv zufriedener und gesünder fühlen als Abstinente oder Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum.

Schädigungen durch überhöhten Alkoholkonsum

Wie oben bereits erwähnt, kommt es durch einen übermäßigen Alkoholkonsum zu schwerwiegenden Lebererkrankung. Dies ist vor allem für Frauen zu beachten, da sie den Alkohol schlechter abbauen können als Männer. Ein regelmäßiger und langfristiger Alkoholkonsum kann ebenfalls zu Schädigung des Gehirns führen. Folgen sind Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung und des Konzentrationsvermögens sowie einer dauerhaften Beeinträchtigung des Urteilsvermögens und der Intelligenz. Gleichzeitig besteht ein bestimmtes Risiko an Krebs zu erkranken. Insbesondere Leber, Mundhöhle, Rachenraum, Speiseröhre und der Enddarm, sowie auch die weibliche Brustdrüse sind hiervon betroffen. Weiterhin können Bluthochdruck und Herz-Muskelerkranken sowie auch Persönlichkeitsveränderungen aus einem übermäßigen Alkoholkonsum resultieren.

Fazit: Alkohol spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle und trägt bei Feierlichkeiten und besonderen Anlässen zu einer ausgelassenen Stimmung bei. Wichtig ist, dass du deinen Konsum regelmäßig reflektierst und deine eigenen Grenzen nicht überschreitest. Solltest du dir sorgen über deinen Alkoholkonsum machen oder einfach mal kontrollieren wollen, wie risikoreich oder -arm dein Konsum ist, kannst du das beispielsweise auf diesen beiden Seiten kostenlos testen:

https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol-tests/alkohol-selbsttest/

https://www.drugcom.de/tests/selbsttests/check-your-drinking-wie-riskant-ist-dein-alkoholkonsum/