Keiner will mehr darüber reden, so langsam haben wir alle genug von der Zeit zuhause. Am Anfang war es ja noch ganz schön, sich morgens nicht mehr durch den Berufsverkehr kämpfen zu müssen und einfach mal die Jogginghose anzubehalten. Mittlerweile fällt dem einen oder anderen aber doch die Decke auf den Kopf und Frust macht sich breit.
Positiv Denken während der Krise?
Wahrscheinlich könnt ihr es schon nicht mehr hören: „Sieh doch auch mal das Positive an der Situation!“ Wer soll denn so isoliert und gelangweilt noch positiv denken? Während manche sich schon daran gewöhnt haben, ja schon fast Angst vor der Rückkehr in die Normalität haben, liegen bei den anderen die Nerven blank. Die einen haben weniger Arbeit als je zuvor und sind von existenziellen Ängsten geplagt, während die anderen versinken in To Do’s. Und nebenbei fehlt leider eine ganz wichtige Quelle positiver Emotionen: unbeschwerte Treffen mit Freunden und gemeinsame Unternehmungen. Feststeht: Wenn wir nicht aktiv dagegen angehen, sinkt die Stimmung bei vielen mit jedem Tag tiefer.
Warum fühlen wir, wie wir uns fühlen?
Von der anfänglichen Motivation Sport zu treiben und etwas Neues zu lernen ist mittlerweile nicht mehr viel übrig, selbst Netflix wird langsam öde und die Sorge, wie alles in den nächsten Monaten weitergehen soll, nimmt zu? Wir doch alle nur das Eine: den Sinn sehen in dem, was um uns herum passiert. Wir wollen aus jedem Ereignis Schlussfolgerungen für unser eigenes Leben ziehen und verstehen, was Situationen für uns bedeuten. Gerade jetzt ist das allerdings gar nicht so einfach. Dabei verhilft uns dieser „Kohärenzsinn“ nachweislich zu mehr Widerstandskraft und gibt uns Gelassenheit und Kreativität. Also los! Mit den folgenden Tipps und Tricks geben wir dir jede Menge Anregung für deinen persönlichen Glücklich-trotz-Corona-Plan.
Mit positiver Energie in die kommenden Wochen
Wie man es dreht und wendet, es gibt auch einige positive Seiten des „Zuhausebleibens“. Fang an, sie dir bewusst zu machen und effektiv zu nutzen. Lange genug herum gesessen und Trübsal geblasen, Zeit für positive Gedanken. Hier mal ein paar Anregungen:
- Zeit
Führe dir vor Augen, wie viel Zeit du tatsächlich jeden Tag sparst: all die Fahrten mit den Öffis, die Staus und das Ausgebremstwerden in überfüllten Fußgängerzonen – auf wie viele Minuten täglich kommst du? Überlege dir anschließend, wie du genau diese Zeit jetzt sinnvoll nutzen kannst.
- Hole ewig nach hinten Verschobenes nach: Steuererklärung, Geburtstagskalender erstellen, die Lampe im Bad reparieren, Dekorieren – wenn du einmal anfängst darüber nachzudenken, werden dir garantiert unzählige Dinge einfallen.
- Zeit für die Familie: physisch ist das aktuell vielleicht nicht die beste Idee, aber wann hast du deiner Mutter, Oma oder deinem Lieblingscousin zuletzt mal einen Brief geschrieben? Sie werden sich garantiert freuen.
- Kümmere dich um dich selbst: Einigen graut es bei der Vorstellung, Zeit mit sich selbst zu verbringen – aber warum eigentlich? Vielleicht hast du Lust auf ein wenig Reflektion: Was könnten verspätete Vorsätze für 2020 sein? Oder wolltest du vielleicht schon immer mal eine Entspannungstechnik ausprobieren, hast aber nie die Zeit dafür gefunden?
- Fordere dich neu heraus: Vielleicht wolltest du schon längst eine neue Sportart wie z.B. Yoga lernen. Nie hat sich das mehr angeboten als jetzt: Digital ist die Hemmschwelle viel niedriger, du kannst so oft du willst auf Pause klicken, um endlich diesen Hund im Downward dog zu erkennen und wenn du versuchst, deinen Atem tiefer werden zu lassen, hört keiner zu.
- Geld
Auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich, aber überlege doch mal, was du gerade sparst: keine 15€ mehr für ein Kinoticket, keine 25€ für to go-Snacks in der Mittagspause und Fahrtkosten sparst du auch, weil du ja weniger unterwegs bist. Auch wenn dieses Geld vielleicht an anderer Stelle durch Kurzarbeit und Co. fehlt, auch hier gilt: Wenn du dir vor Augen führst, wie viel Geld du gerade unfreiwillig sparst, werden Lohneinbußen dich nicht mehr so verunsichern. Außerdem macht bewusstes Sparen doppelt Spaß: Wenn du einen langersehnten Wunsch hast, lege das Geld genau dafür zur Seite. Denn wie wir alle wissen: Vorfreude ist die schönste Freude und das Gefühl wird umso schöner, wenn du dir deinen Wunsch dann endgültig erfüllen kannst.
- Ruhe
Wie oft haben wir uns darüber aufgeregt, morgens in der engen und dunklen U-Bahn eingepfercht zu sein oder ständig von Fußgängern angerempelt und von Radfahrern angeklingelt zu werden. Nun ist alles ruhiger geworden, die Straßen sind leerer, alle Leute haben einen Gang runtergeschaltet, um den Abstand zu wahren. Die Vögel zwitschern gefühlt lauter und wir nehmen bewusst wahr, wie die Blumen anfangen an zu blühen. Diese Ruhe und die gedrosselte Geschwindigkeit tun unserer Gesundheit gut, lassen uns Zeit für kreative Einfälle und achtsamere Wahrnehmung. Durch die Ruhe und Langsamkeit draußen stellt sich auch die Ruhe im Kopf leichter ein. Wir schlafen besser und werden weniger vom Stress anderer Leute angesteckt.
Nutze die Chance für Veränderungen
Wann immer wir mit unvorhergesehenen und unfreiwilligen Veränderungen von außen konfrontiert sind, ist dies die beste Gelegenheit uns auch persönlich zu ändern und zu entwickeln. So können wir durch Corona lernen, uns selbst Struktur und Halt im Leben zu geben. Eine klare Zeitplanung gibt uns das Gefühl von Kontrolle, was gut für unsere psychische Gesundheit ist. Zudem motiviert es, fördert unsere Konzentration und verhindert, dass die Tage verschwimmen. Wahre Wunder kann es bewirken, Ziele und Pläne von Hand zu schreiben. Das Unterbewusstsein beginnt so schon an Ideen zu arbeiten, während du noch am Planen bist. Also: back to the roots und her mit Stift und Papier. Wichtig: Abhaken nicht vergessen. Das macht deine Fortschritte sichtbar und gibt dir die positive Verstärkung, die du brauchst. Plane dir neben Zielen und festen Start- und Pausenzeiten bei der Arbeit auch ganz bewusst positive Freizeitaktivitäten ein. Was magst du gerne? Ein besonders leckeres Abendessen, ein guter Film, eine neue Route beim Joggen – An Positives zu denken, bevor es überhaupt eintritt, macht uns schon vorher glücklich und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis eintritt.