Die Rückkehr ins Büro – zwischen Angst und Vorfreude

Über zwei Monate ist es jetzt her: ein Virus hat unsere Arbeitswelt komplett auf den Kopf gestellt. Viele von uns befinden sich seitdem im Homeoffice. Über Nacht mussten wir uns auf einen grundlegend veränderten Alltag einstellen und unseren Rhythmus neu entwickeln. Keine Arbeitswege mehr, virtuelle Teammeetings, ein rahmenloser Arbeitstag – und das alles in unseren eigenen vier Wänden. Kaum haben wir uns mit dem Arbeiten von Zuhause arrangiert, beginnt für einige schon wieder die Rückkehr ins Büro. Kein Wunder also, dass wir uns im Wechselbad der Gefühle zwischen Vorfreude auf unseren Arbeitsplatz und Angst vor einer neuen, ungewissen Situation befinden – Was wird uns erwarten? Wir geben hilfreiche Antworten und Tipps für einen entspannten Restart ins Büro!

Woher kommt das „ungute“ Gefühl – Alles eine Frage der Gewohnheit?

  • „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“- oder? Ja! Wir alle werden von Gewohnheiten und Routinen gesteuert, die uns durch einen entspannteren Alltag verhelfen. Aus neuropsychologischer Sicht ist das Aneignen von neuen Denk- oder Verhaltensweisen für unser Gehirn nämlich mit einem erheblichen Aufwand an Aufmerksamkeit, Konzentration und Energie verbunden. So werden beispielsweise circa 40 % unserer täglichen Entscheidungen automatisiert und damit auf Basis unserer Gewohnheiten getroffen. Es ist also völlig normal, dass uns ungewohnte Situationen wie diese beanspruchen und wir zunächst einmal mit Anspannung oder Sorge reagieren.

Faustregel: Das Gewöhnen an die alte (oder eine neue) Umgebung kann etwa so lange dauern, wie die Trennung/Isolation selbst angedauert hat.

Tipp: Sei also geduldig und stell nicht zu hohe Erwartungen an dich selbst. Es wird vielleicht etwas Zeit brauchen, bis du dich an die neuen Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen gewöhnt hast. Das geht aber uns allen so – und das ist auch völlig in Ordnung.

  • Eine besondere Situation entsteht durch die Lockerungen der Maßnahmen. Auf der einen Seite freuen wir uns über die teilweise zurückkehrende Normalität. Auf der anderen Seite fragen wir uns alle, wie unsere baldige Rückkehr an den Arbeitsplatz wohl konkret aussehen wird – immerhin besteht die Ansteckungsgefahr ja weiterhin.

Tipp: Hier kennen wir uns eigentlich schon ganz gut aus! Denn grundsätzlich sind die Regeln zum eigenen Schutz und dem Schutz der anderen allen bekannt: Sprich, auf Hygiene achten und Abstand halten. Diese bekannten Grundsätze nimmst du jetzt einfach mit ins Büro.

Be positive – darauf können wir uns freuen!

So bequem es auf der einen Seite auch war, sich den täglichen Arbeitsweg zu sparen oder mal in der Jogginghose zu arbeiten, so einsam kann das auf Dauer auch werden. Gerade in den letzten zwei Monaten haben wir wohl alle deutlich gemerkt: das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit und Bindung ist für uns alle essenziell. Jetzt können wir uns auf ein Stück Gewohnheit freuen: vertraute Gesichter, eine gewohnte Umgebung und die Möglichkeit Berufliches und Privates auch wieder räumlich zu trennen. Im Allgemeinen hilft immer: Fokussiere dich auf das Positive!

Tipp: Nutze soziale Kontakte und Kommunikation als Ressource und versuche dabei bewusst Positives auszutauschen: so könnt ihr euch gegenseitig inspirieren.

Deine ganz persönliche Reise: Reflektionsübung

Nimm dir fünf Minuten Zeit und reflektiere, was sich für dich alles geändert hat. Notiere dir die positiven Aspekte und überlege, ob und wie du sie auch weiterhin in deinem Alltag integrieren kannst. So kannst du aus der Zeit auch etwas Gutes mitnehmen und dich daran erstmal orientieren. Stelle dir zum Beispiel die folgenden Fragen:

  • Was kann ich aus der Zeit des Homeoffice mitnehmen? Was möchte ich beibehalten?
  • Habe ich neue Routinen wie Spaziergang/bewegte Pause etabliert?
  • Wofür bin ich dankbar? Worauf freue ich mich im Büro: Kollegen, Arbeitsplatz etc.?
  • Was möchte ich von zuhause mit ins Büro nehmen? Zum Beispiel Achtsamkeit: das Gespräch/Kaffeepause bewusster wahrnehmen