Reframing der Krise: Welche Chancen stecken in der Ausnahmesituation?

März 2020 – das Coronavirus stellte die gesamte Welt auf den Kopf. Niemand konnte genau sagen, was uns erwarten würde; Unsicherheit und Zukunftsängste machten sich breit. Gefühlt über Nacht mussten wir auf Veränderungen im Berufs- und Privatleben reagieren und uns innerhalb kürzester Zeit umstellen. Das Leben in Corona-Zeiten ist zwar alles andere als leicht, allerdings war bzw. ist auch nicht alles schlecht! Nach rund drei Monate können wir nun langsam wieder etwas aufatmen und eine kurze Zwischenbilanz ziehen – Welche positiven Erfahrungen können wir eigentlich aus der Corona-Krise mitnehmen? Laut einer Umfrage sehen fast 50% der Deutschen neben den negativen Aspekten durchaus auch positive Veränderungen durch die Krise. Wir nehmen vier positive Seiten der Ausnahmesituation genauer unter die Lupe und zeigen, welche Chancen die ganze Situation rund um die Pandemie für unser Leben mit sich bringt.

Positive Auswirkungen auf das Klima – Die Natur atmet auf!

Zwei Monate schien die Welt komplett still zu stehen: Industriebetriebe blieben geschlossen, Reise- und Pendlerverkehr sanken drastisch. Leere Straßen und ein klarer Himmel ohne Kondensstreifen waren zu beobachten. Das Resultat: deutlich weniger CO2-Emissionen und Kerosinausstoß. In China sahen manche Kinder das erste Mal in ihrem Leben einen blauen Himmel ohne Smog und hörten Vogelgezwitscher im Park. Durch den stillgelegten Schiffverkehr floss erstmals seit Jahrzehnten in den Kanälen Venedigs wieder kristallklares Wasser und Fische waren zu sehen. Im Hafen von Cagliari auf Sardinien wurden sogar wieder Delfine gesichtet. Die Einschränkungen, die uns Menschen so hart getroffen haben, wirken sich also heilend auf die Natur aus – Corona hat gezeigt, dass es möglich ist, den Klimawandel zu bremsen und die Natur aufleben zu lassen!

Entschleunigung des Alltags – Freizeitstress adé!

Der Stammtisch oder die Kneipentour mit Freunden ist abgesagt. Stadt-, Straßen- und größere Familienfeste entfallen bis auf Weiteres. Es bleibt endlich etwas Zeit für die Dinge, die sonst auf der Strecke bleiben. Diese „zusätzliche Zeit“ können wir optimal für die liegengebliebene Gartenarbeit, den Frühjahrsputz oder die Steuererklärung nutzen! Gleichzeitig können wir uns auch endlich mal Zeit für uns selbst nehmen: einfach mal wieder einen Film schauen, ein Buch lesen oder bei einem Podcast entspannen. Und vielleicht merken viele von uns erst jetzt, dass diese Entschleunigung unseres stressigen Alltags eigentlich dringend nötig war.

Homeoffice – der Beginn einer neuen Arbeitskultur?

Mit dem Beginn der Krise mussten sich viele Arbeitnehmer und -geber gezwungenermaßen mit der Homeoffice-Thematik auseinandersetzen. Auch wenn die Umstellung für uns zunächst einmal ungewohnt ist und vielleicht auch noch weiterhin sein wird, bietet das Arbeiten von Zuhause auch viele Chancen. Sobald es uns gelingt, eine fest organisierte Tagesstruktur zu etablieren und neue Routinen zu entwickeln, können wir auch von zu Hause effizient arbeiten und sparen uns sogar viele Stunden, die wir normalerweise Woche für Woche im Stau oder in vollen Zügen verbringen. Zusätzlich sind wir im Homeoffice flexibler und mobiler, wer mag kann auch mal auf der Terrasse oder im Garten arbeiten – das hat doch was, oder?Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig – an alle, die das zurzeit leisten: Hut ab! Natürlich ist das für niemanden auf Dauer zumutbar. Und trotzdem kann diese Situation sich positiv auf die Zukunft auswirken und uns in Bezug auf digitales Lernen und Arbeiten sowie auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen großen Schritt nach vorne bringen. Selbst Wirtschaftswissenschaftler sind sich einig: Corona wird die Welt möglicherweise nachhaltig verändern. Wir alle können die Chancen der Digitalisierung nutzten und uns die tägliche Arbeit so erleichtern!

Mehr WIR, weniger ich!

Eines hat sich mit der Krise allemal gezeigt: mehr Menschlichkeit! Wir alle können daraus mitnehmen, dass wir aufeinander angewiesen sind. So haben sich viele von uns aus freien Stücken in eine häusliche Quarantäne begeben um Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, zu schützen. Auch im Netz verwenden mittlerweile über 37 Millionen Menschen Hashtags wie #stayhome. Wir alle erleben die Corona-Pandemie als kollektives Erlebnis, das wir nur meistern, indem wir alle zusammenhalten und uns gemeinsam an Vorsichtsmaßnahmen, Hygienevorschriften & Co. halten.

Fazit: Trotz Einschränkungen bleibt doch so viel

Wir alle erfahren diese Art von Krise zum ersten Mal. Wir alle sind teilweise verunsichert oder haben Sorgen. Wenn wir uns gerade in diesen Zeiten aber an Werten wie Rücksichtnahme, Unterstützung und einem gemeinschaftlichen Miteinander orientieren, können wir gestärkt aus dieser Zeit herausgehen. Natürlich sind die Einschränkungen unseres Alltags teilweise nervenaufreibend und lästig, eigentlich wollen wir uns von niemandem vorschreiben lassen, was wir tun und was wir lassen sollen. Aber all diese Einschränkungen dienen dem Ziel, unsere Mitmenschen und auch uns selbst zu schützen. Statt abgesagten Events nachzutrauern und uns über eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten zu ärgern, können wir uns über jeden kleinen Schritt in Richtung Normalität freuen. Fokussieren wir uns lieber auf all das, was wir immer noch haben: Freunde, Familie, Musik, Bücher, Filme, Lachen, die Natur… Wenn wir uns auf das Positive konzentrieren, werden wir an diesen schwierigen Zeiten wachsen und dauerhaft glücklicher sein.