Freunde & Familie – deine Entspannungsoase im Alltag

Virtuelle Spieleabende, lange Telefonate und Spaziergänge auf Abstand – die Art, wie wir unsere sozialen Kontakte aufrechterhalten, hat sich in den letzten Wochen und Monaten stark verändert. Während wir körperlich Abstand halten, ist es wichtig, sozial und gedanklich zusammenzurücken. Denn gerade jetzt, wo wir so viele Einschränkungen in unserem Alltag erleben und erlebt haben, merken wir, was eigentlich zählt: unsere Freunde, Familie, das Gefühl von Zusammenhalt, Verständnis und Geborgenheit.

Soziale Kontakte – warum sie für uns Menschen so wichtig sind

Ohne andere Menschen hätten wir nach unserer Geburt nicht überlebt. Um uns gesund zu entwickeln, sind wir auf den Kontakt und die Zuwendung anderer Menschen angewiesen. Einen Großteil der Fähigkeiten, die wir heute für selbstverständlich halten, haben wir durch die Beobachtung anderer Personen erlernt. Obwohl wir als Erwachsene niemanden mehr brauchen, der uns füttert oder von dem wir das Laufen lernen, sind soziale Kontakte für uns unverzichtbar, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Resilienz.


Was ist Resilienz?

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, Stress und Krisen zu bewältigen und dabei gesund zu bleiben. Sie ist also die psychische Widerstandskraft eines Menschen. Ein wichtiger Faktor, der uns zu einem resilienten Menschen macht, ist unser soziales Netzwerk. Ein starkes soziales Netzwerk gibt uns Rückhalt und Sicherheit, besonders in unsicheren Zeiten wie diesen.


Früher vs. Heute – wie wir in Verbindung bleiben

Kontakt zu unserer Familie, Freunden und Kollegen zu halten ist heute einfacher als je zuvor. Musste man sich früher noch zum Telefonieren verabreden, ist heute jeder fast rund um die Uhr erreichbar. Eine Whatsapp-Nachricht ist in Sekundenbruchteilen zugestellt, wir können in Echtzeit miteinander videochatten und der Ort spielt dabei keine Rolle mehr. Diese digitale Entwicklung ist unfassbar wertvoll, um unser soziales Netzwerk aufrechtzuerhalten, trotz eingeschränkten persönlichen Treffen. Allerdings haben diese technischen Fortschritte auch dazu geführt, dass unser soziales Netz heute im Schnitt deutlich größer ist, als es vor einigen Jahren noch der Fall war. Durch Facebook, Instagram & Co. stehen wir mit hunderten von Menschen in Verbindung. Die Menge der Kontakte bedeutet dabei leider noch lange kein starkes Netzwerk. Für uns und unsere Resilienz gilt: Qualität vor Quantität.

Soziale Beziehungen – Geben und Nehmen

Vielleicht gehen dir auch manchmal solche Sätze durch den Kopf wie „Ich schaffe das allein“, „Wenn ich mir helfen lasse, mache ich mich abhängig“, „Hilfe brauchen nur schwache Menschen“ oder auch „Ich will niemanden mit meinen Problemen belasten“. Solche Überzeugungen sind nicht nur falsch, sondern tun uns auch nicht gut. Denn wie wir mittlerweile wissen, macht uns ein gutes soziales Netzwerk und damit auch gegenseitiges Helfen stärker und psychisch widerstandsfähiger. Beziehungen bedeuten immer sowohl Geben als auch Nehmen. Es gibt Phasen, in denen wir mal mehr Unterstützung brauchen und weniger geben können. Aber genauso wird irgendwann eine Phase kommen, in der unser Gegenüber mehr Unterstützung braucht und wir in der Lage sein werden, ihm oder ihr zu helfen.

Anderen helfen – fast so gut wie Schokolade…

Das bedeutet natürlich nicht, dass Helfen nur dazu dient, dass uns im Gegenzug auch irgendwann geholfen wird. Unabhängig von dem, was wir zurückbekommen, tut es uns selbst gut, Mitmenschen zu helfen. Forscher*innen haben herausgefunden, dass Hilfsbereitschaft sich in einer erhöhten Aktivität des Belohnungssystems im Gehirn bemerkbar macht – dieselbe Region, die auch beim Genuss von Schokolade angeregt wird. Dafür aber ganz ohne Konsequenzen für deine Figur.

Fazit: „physical distancing“ statt „social distancing“

Wir können jedenfalls festhalten, dass wir in diesen herausfordernden Zeiten mehr „physical distancing“ und weniger „social distancing“ betreiben sollten. Selbst wenn das manchmal schwerfällt und wir es kaum erwarten können, endlich mal wieder ein paar Umarmungen zu verteilen. Aber auch, wenn wir uns langfristig hoffentlich wieder ganz normal mit unseren Freunden und der Familie treffen und alle in den Arm nehmen können, wäre es doch super, wenn die virtuellen Möglichkeiten über die Krise hinaus erhalten blieben. Die Möglichkeit, beim Telefonieren häufiger mal die Kamera anzuschalten oder uns mit Freunden, die weiter weg wohnen, für einen virtuellen Spieleabend verabreden, können wir gerne beibehalten. Bis dahin denkt immer daran: Qualität vor Quantität und Helfen ist fast so gut wie Schokolade…


Du hast eine spezielle Frage zum Thema Resilienz oder wie du deine individuellen Ressourcen gezielt stärken kannst? Dann schreibe unserer Psychologin Franziska hier gerne eine persönliche Nachricht.