Umgang mit negativen Informationen

Und schon wieder eine Schreckensnachricht, wenn man den Fernseher einschaltet, Radio hört oder die News im Smartphone checkt. Die Flut an schlechten Nachrichten, wie die aktuellen Corona Zahlen oder der Krieg in der Ukraine scheinen uns zu überschwemmen. Vielleicht fragst du dich schon seit längerer Zeit, wie du mit den aktuellen Belastungen und Nachrichten umgehen kannst?

Das Gefühl der emotionalen Überforderung tritt nicht ganz zu Unrecht auf: Denn eine unüberschaubare Menge an Informationen wirkt sich negativ auf die mentale Gesundheit aus. Die Folgen sind ein erhöhtes Stresserleben, das Gefühl der Ohnmacht oder Hilflosigkeit und Anspannung. Auch wenn es erstmal fern erscheinen mag: Es ist Rettung in Sicht! Du kannst deinen Umgang mit schlechten Informationen so verändern, dass du auf dich achtest und trotzdem den Überblick über aktuelle Entwicklungen behältst.

Praktische Tipps

  • Wähle deinen Medienkonsum weise: Heutzutage kommt man überall an Informationen und das blitzschnell! Du liegst vielleicht morgens nach dem Aufwachen noch im Bett und scrollst durch deinen Instagram Feed und zack – dort wirst du erst einmal mit einem Kriegsbild konfrontiert. Kurz danach siehst du Influencer, die sich fröhlich am Strand tummeln oder ihre Reise- und Beauty-Tipps teilen. Diese Verschmelzung von ernsten Bildern mit dem leichten, humorvollen Content von Social Media Plattformen mag einem auf den ersten Blick sehr suspekt vorkommen. Entscheide dich daher bewusst, welche Inhalte du auf welchen Plattformen konsumieren möchtest. Du bist der Informationsflut nicht hilflos ausgeliefert! Du bestimmst selbst, wie emotional involviert du sein möchtest abhängig davon, welche Inhalte dir guttun.
  • Setze dir klare Rechercheziele: Bevor du dich ziellos durch die unterschiedlichsten Medien klickst, frage dich: Was genau möchte ich überhaupt herausfinden? Welche Information interessiert mich und wo finde ich diese? Sei hier so konkret wie möglich. Setze dir außerdem eine Zeitspanne, wie lange du recherchieren möchtest.
  • It’s okay not to be okay: Wenn du in die Situation kommst, dass dich das Weltgeschehen und deine Gefühle überrollen, ist es wichtig, dass du dich dafür nicht verurteilst. Es ist vollkommen okay, diese Gefühle zuzulassen oder auszudrücken. Mit welchen Menschen kannst du darüber sprechen? Wem geht es ähnlich? Wir können unseren Weltschmerz gemeinsam tragen. Du kannst deine Gedanken aufschreiben oder ein besonderes Lied hören, zu dem du tanzt oder dich anderweitig ausdrückst. Es ist wichtig, dass wir unsere Gefühle nicht verdrängen, sondern diese ausgedrückt und verarbeitet werden.
  • Finde Sicherheit in dir: Wenn wir keine Sicherheit mehr im Außen finden, fühlen wir uns oft hilflos, weil wir meinen, dass die äußere Stabilität einen Einfluss auf unser Innenleben hat. Dabei vergessen wir: Ich kann mir die Sicherheit schenken, die ich mir im Außen wünsche. Stelle dir die Frage: An welchen Orten fühle ich mich sicher und geborgen? Welche Herausforderungen habe ich bereits in meinem Leben gemeistert? Es kann auch schon helfen, es dir in deinem Zuhause so gemütlich wie möglich zu machen. Vielleicht nimmst du dir auch Zeit für Meditationen oder Entspannungsübungen.
  • Offline gehen & Abschalten: Das bewusste Abschalten, beziehungsweise Flüchten aus einer belastenden Situation, kann eine ganz natürliche Reaktion des Menschen sein und dient dem Selbstschutz. Es ist okay – und zeitweise auch notwendig – mal offline zu gehen! Setze bewusst Grenzen und plane Offline-Zeiten ein, in denen du keine Nachrichten checkst und dich auf andere Dinge fokussierst. Ein kleiner Hinweis: In bestimmten Situationen kann dein Gehirn Informationen und sensible Inhalte schlechter verarbeiten, wie zum Beispiel, wenn du müde, überlastet oder abgelenkt bist. Deswegen ist es sinnvoll, vor dem Schlafengehen keine Nachrichten zu recherchieren, sondern entspannende Aktivitäten zu machen.
  • Gib etwas an dein Umfeld zurück und werde aktiv: Vielleicht möchtest du auch mit anpacken und aktiv helfen. Es gibt viele Wege, einen Beitrag zu leisten: Du kannst zum Beispiel spenden, Austauschgruppen beitreten oder dir eine ehrenamtliche Tätigkeit suchen. So musst du dich der negativen Informationsflut nicht hilflos ausliefern, sondern kannst aktiv werden und etwas Positives zurückgeben. Mitzubekommen, wie Menschen sich engagieren und hilfsbereit sind, gibt dir außerdem Mut und Zuversicht.