Höre darauf, was dein Körper dir sagt

Auch in unserer hektischen modernen Welt, in der wir so leicht den Bezug zu uns selbst verlieren können, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass unser Körper der kostbare Motor unseres Lebens ist. Ähnlich wie vernachlässigte Beziehungen verkümmern können, so kann auch die Verbindung zu unserem eigenen Körper leiden, wenn wir nicht achtsam mit ihm umgehen. Unser Körper ist in gewisser Weise unser treuer Begleiter auf unserer Reise durchs Leben – er trägt uns und begleitet uns in jedem Moment. Ähnlich wie bei einem engen Freund oder einer Freundin, müssen wir deshalb auch unserem Körper die nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt schenken. Ignorieren wir seine Bedürfnisse oder überfordern ihn ständig, wird sich dies irgendwann bemerkbar machen und sich in unserem allgemeinen Wohlbefinden widerspiegeln, denn unser Körper beeinflusst nicht nur unser körperliches Befinden, sondern auch unser emotionales und mentales Wohlbefinden. Indem wir auf ihn hören, seine Grenzen respektieren und ihn angemessen behandeln, legen wir den Grundstein für ein erfülltes und gesundes Leben.

Beeinflussung durch die Gesellschaft

Auf den eigenen Körper zu hören gestaltet sich jedoch nicht immer einfach. Vom Kindesalter an werden wir mit Zahlen konfrontiert, die uns vorgeben, was unser Körper benötigt und in welchem Maße. Wir fangen vielleicht sogar an unseren Körper eher als Feind zu sehen, den wir in Schach halten müssen, damit wir nicht aus der Reihe der gesellschaftlichen Normen fallen. Die Zahlen vermitteln uns ein Gefühl der Kontrolle über unseren Körper und erzeugen die Befriedigung, alles “richtig” zu machen. Ist es nicht richtig, täglich zwei Liter Wasser zu trinken, 2000 Kilokalorien aufzunehmen und mindestens 10.000 Schritte zu gehen? Schließlich hat die Wissenschaft gezeigt, dass dies förderlich für unseren Körper ist, oder etwa nicht? Die Antwort auf diese Fragen ist leider nicht einfach und kann sowohl ein “Ja” als auch “Nein” sein. Natürlich ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sich ausgewogen zu ernähren und aktiv zu sein. Doch diese Bedürfnisse können von Tag zu Tag variieren. Unsere moderne Welt erwartet, dass wir ständig in Bestform sind, aber das ist in der Realität oft nicht möglich.

Nicht jeder Tag ist gleich

Es gibt Tage, an denen wir voller Energie sind, während wir an anderen Tagen mehr Ruhe brauchen. Es gibt Momente, in denen unser Körper frisches Gemüse verlangt und dann gibt es Zeiten, in denen wir einfach nur eine gute Portion Pasta essen wollen. Und Beides ist in Ordnung, denn es geht um die gesunde Balance. Deswegen können all die Zahlen als grobe Leitlinien dienen, aber nicht als strikte Dogma. Jeder Körper hat individuelle Bedürfnisse und jeder Tag bringt eine eigene Dynamik mit sich. Daher ist es entscheidend, auf die Signale unseres Körpers zu achten und ihm zu zuhören. Er darf mit uns kommunizieren und uns bei unseren Entscheidungen unterstützen. Unser Körper ist nicht unser Feind, sondern unser Freund. Er kommuniziert mit uns, sendet uns Signale, auch Warnsignale, wenn wir zu viel tun oder das Falsche. Wenn du also das nächste Mal bei der Arbeit Kopfschmerzen verspürst, könntest du anstatt gereizt zu reagieren, kurz innehalten und dich fragen: Ist mir gerade etwas zu viel? Aus welchem Grund meldet sich mein Körper? Was brauche ich jetzt? Indem wir auf die körperlichen Signale achten, wird sich dies nicht nur positiv auf unser körperliches, sondern auch auf unser psychisches Wohlbefinden auswirken. 

So gelingt das Horchen auf deinen Körper

Das klingt alles schön und gut, aber wie kann ich das im Alltag umsetzen? Wie kann ich lernen, wieder auf meinen Körper zu hören? Dies ist keine leichte Aufgabe, besonders dann nicht, wenn du deinen eigenen Körper lange ignoriert hast. Hier sind einige Tipps, die dich dabei unterstützen können:  

  1. Praktiziere regelmäßig Achtsamkeits- und Meditationsübungen: Diese Übungen helfen, die Verbindung zum Körper wiederherzustellen, indem wir bewusst auf seine Empfindungen achten und uns Zeit für uns selbst nehmen.  
  2. Verbinde Geist und Körper durch Atmung: Nutze einfache Atemübungen, um Stress abzubauen und die Präsenz im Moment zu fördern. 
  3. Mache die Beziehung zu deinem Körper zur Gewohnheit: Etabliere regelmäßige Check-Ins mit deinem Körper, um auf seine Bedürfnisse zu achten und bewusst präsent zu sein. 
  4. Integriere Bewegung in deinen Alltag: Wähle eine Bewegungsform, die dir Freude bereitet und sei achtsam während des Trainings.  
  5. Übe dich in Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl: Wir sollten uns ebenso gut um uns und unseren Körper kümmern wie um eine uns nahestehende Person – wenn nicht sogar besser.  
  6. Achtsames Essen: Es ist natürlich wichtig, dass du deinen Körper mit genügend Nährstoffen versorgst und dich ausgewogen ernährst, aber höre hierbei auf deinen Körper. Er wird dir mitteilen was und wie viel er braucht, da kannst du dich ruhig auf ihn verlassen. Schaue also worauf du wirklich Lust hast und was dir gerade schmeckt.
  7. Stressmanagement: Wenn wir vollgepumpt sind mit Stresshormonen, wird es uns sehr schwer fallen auf unseren Körper zu hören, denn diese betäuben den Körper. Achte deswegen auf dein Stressmanagement und priorisiere den Stressabbau. Dafür gibt es einige gute Entspannungstechniken sowie progressive Muskelentspannung, autogenes Training oder Yoga.
  8. Ausreichend Schlaf: Guter und genügend Schlaf ist essentiell für unsere Gesundheit. Schaue also mal wie dein Schlafverhalten aussieht und ob du morgens frisch und erholt aufwachst. Wenn nicht, überlege dir eine gute Schlafroutine, die deinen Schlaf verbessern kann.

Unser Körper teilt uns mit, was er braucht, es wird Zeit, dass wir auf ihn hören. Was kannst du dir und deinem Körper jetzt Gutes tun? Was brauchst du?  

Weitere Tipps und Unterstützung für dich, deinen Körper und deine (mentale) Gesundheit findest du auch hier bei der Mobilkrankenkasse.