Wie beeinflusst Ernährung unsere mentale Gesundheit?

„Du bist, was du isst!“ – diesen Spruch kennen wir alle. Üblicherweise wird Nahrung lediglich in direkten Zusammenhang mit unserer physischen Gesundheit gebracht. Dabei ist schon seit längerem klar, dass unser Körper und unser Geist in unmittelbarer Verbindung zueinander stehen und starken Einfluss aufeinander nehmen können. Emotionen, Denken und Verhalten haben Auswirkungen auf unseren Körper. Die Verfassung unseres Körpers wiederum hat Auswirkungen auf unseren mentalen Zustand. Eigentlich ziemlich logisch – schließlich ist auch unser Gehirn ein körperliches Organ, welches mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden muss, um gut zu funktionieren.

Obwohl unser Gehirn nur etwa 2% unseres Körpergewichts ausmacht, verbraucht es ganze 20% unserer Energieressourcen. Nicht verwunderlich ist es also, dass unsere Konzentrationsfähigkeit und Stimmung zu den ersten Funktionen gehören, die bei unzureichender Nährstoffversorgung in Mitleidenschaft gezogen werden. Einige Vitamine und Mineralstoffe gelten als grundlegende Nährstoffe für die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns. Ein Mangel davon kann zu Leistungsabfällen führen. Weit verbreitet ist beispielsweise der Effekt von Vitamin D-Mangel in den Wintermonaten, welcher sich in Müdigkeit, Erschöpfung und negativen Stimmungsschwankungen äußert – die sogenannte „Winterdepression“.

Die Darm-Hirn-Achse

Eine Vielzahl von Studien bestätigt mittlerweile, dass eine einflussreiche Verbindung zwischen unserem Gehirn und unserem Verdauungssystem besteht – die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Einige Botenstoffe unseres Gehirns werden nämlich im Darm produziert und ermöglichen einen ständigen Austausch zwischen beiden Körperpartien. Vor allem die Glückshormone Dopamin und Serotonin sind wichtige Botenstoffe für unser psychisches Wohlbefinden. Nicht zufällig gehen seelische Erkrankungen, wie etwa Depressionen, mit Symptomen, wie Appetitlosigkeit (oder dem gegenteiligen Bedürfnis, sich zu „überessen“), einher.

Wie können wir durch Ernährung Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden nehmen?

Unser heutiger, typisch westlicher, Lebensstil ist geprägt von Effizienz und Leistungsdruck – beides Stress verursachend. Leider neigen wir dazu besonders in stressigen Phasen vermehrt zu verarbeiteten, zucker- und fettreichen Lebensmitteln zu greifen. Daher besteht auch unsere westliche Ernährungsweise viel aus genau diesem „Junk Food“. Zudem nehmen wir uns oft keine Zeit zum Essen. Zu schnelles Essen hemmt dabei einerseits die Nährstoffaufnahme, zusätzlich essen wir unbewusst größere Mengen, mit weniger Genuss und weniger Sättigungsgefühl. All das sind Komponenten, die sich negativ auf die Verdauung und Nährstoffaufnahme und somit auch auf unsere mentale Verfassung auswirken können. Es entsteht also ein Kreislauf aus mentalem Stress und ungesunder Ernährung.

Ein wichtiger Bestandteil der gesunden Nahrungsaufnahme ist es demnach schon einmal, sich überhaupt genug Zeit zum Essen zu nehmen. Außerdem sollten wir zuckrige Lebensmittel möglichst vermeiden. Diese geben uns zwar einen raschen Energieschub, lassen den Blutzuckerspiegel aber auch rasant wieder abfallen und stürzen uns in ein Energietief, was Konzentrationsmangel und Stimmungsschwankungen nach sich zieht. Auf Dauer können Entzündungsprozesse und (bei einseitiger Ernährung) Nährstoffmängel auftreten, welche zu langanhaltenderen Schäden unseres Körpers, einschließlich unseres Nervensystems, führen können.

Es ist also wichtig ausreichend Nährstoffe zu uns zu nehmen und die Gesundheit unseres Darms zu unterstützen, um auch mental fit zu bleiben. Die folgenden Punkte tragen mit dazu bei:

  • Mediterrane/pflanzenbasierte Ernährung: Im Gegensatz zur modernen westlichen Ernährungsweise, beinhaltet diese traditionellere Ernährungsform viele gesunde Fette (z.B. aus Nüssen, Samen, Öl und Fisch), die reich an Omgea-3 und -6 Säuren sind und besonders wichtige Nahrung für unser Gehirn liefern. Außerdem bilden frisch zubereitetes Essen und reichlich Obst & Gemüse, eine gute Basis, um uns wichtige Vitamine und Antioxidantien zu liefern.
  • Balaststoffreiche und fermentierte Lebensmittel:  Während das typische „Junk Food“ krankmachende Bakterien in unserem Darm vermehrt, halten ballaststoffreiche (z.B. Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse) und fermentierte (z.B. Sauerkraut, Joghurt) Lebensmittel unseren Darm in Schwung.
  • Achte natürlich auch immer darauf genug zu trinken, um deinen Körper & dein Gehirn ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen

„Comfort Foods“ wie Schokolade, oder ab und zu mit Freunden gemeinsam eine Pizza zu verdrücken, musst du dir aber nicht komplett verbieten. Neben der reinen Funktion der Nährstoffaufnahme, beinhaltet Essen schließlich auch oft eine soziale Komponente. Bewusst Zeit mit Menschen zu verbringen, die uns wichtig sind, ist eines der effektivsten Mittel unsere Stimmung aufzuhellen und unser psychisches Wohlbefinden aufrecht zu erhalten. Das A und O ist hierbei, wie in den meisten Fällen: Ausgewogenheit und Balance.