Woran erkennt man einen Workaholic?

Arbeit kann ein erfüllender Teil des Lebens sein. Sie ermöglicht es, unsere Fähigkeiten einzusetzen, Ziele zu verfolgen und finanzielle Stabilität zu erreichen. Dennoch ist ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit essenziell, um ein erfülltes Leben zu führen.

Workaholic – eine substanzunabhängige Verhaltenssucht

Ein Workaholic ist jemand, der übermäßig viel Zeit und Energie in seine Arbeit investiert – oft auf Kosten anderer Aspekte des Lebens. Es ist wichtig, die Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um eine gesündere Balance zwischen Arbeit und Privatleben herzustellen und Langzeitfolgen zu vermeiden. Hier sind einige Anzeichen eines Workaholics:


Obsession mit der Arbeit: Workaholics sind ständig von ihrer Arbeit besessen und können sich schwer von ihr lösen. Selbst außerhalb der Arbeitszeiten dreht sich alles um die Arbeit (Projekte, Deadlines und Aufgaben). Ihr Leben ist auf die Arbeit ausgerichtet.


Vernachlässigung anderer Lebensbereiche: Workaholics priorisieren ihre Arbeit oft über alles andere. Sie vernachlässigen soziale Beziehungen, Freizeitaktivitäten und ihre eigene Gesundheit. Workaholics opfern oft ihren Schlaf, ihre Ernährung und Bewegung, um mehr Zeit für die Arbeit zu haben.


Unfähigkeit zur Entspannung: Workaholics haben Schwierigkeiten sich zu entspannen und abzuschalten. Sie fühlen sich schuldig, wenn sie nicht arbeiten, und haben das ständige Bedürfnis, produktiv zu sein. Die Folge: Dauerstress und Beeinträchtigung der geistigen und körperlichen Gesundheit.


Vernachlässigung von Grenzen: Workaholics haben oft Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen. Sie können nicht “Nein” sagen, wenn ihnen zusätzliche Arbeit oder Verpflichtungen auferlegt werden. Sie übernehmen regelmäßig Überstunden oder arbeiten auch an Wochenenden und Feiertagen.


Identitätsverknüpfung mit der Arbeit: Workaholics definieren sich stark über ihre Arbeit. Sie fühlen sich nur dann wertvoll und erfolgreich, wenn sie hart arbeiten und Anerkennung für ihre Leistungen erhalten. Dies führt dazu, dass sie ihre persönlichen Bedürfnisse und Werte vernachlässigen.


Fehlende Genugtuung: Obwohl Workaholics viel Zeit und Energie in ihre Arbeit investieren, fühlen sie sich nie zufrieden oder erfüllt. Sie haben immer das Bedürfnis, mehr zu tun und noch härter zu arbeiten. Selbst wenn sie Erfolge erzielen, empfinden sie keine nachhaltige Zufriedenheit.

WICHTIG: Ein Workaholic ist nicht an der Zahl der Arbeitsstunden zu erkennen. Nicht alle Menschen, die gerne intensiv und viel arbeiten, sind automatisch arbeitssüchtig.

Tipps für Workaholics – „Work-Life-Balance“

Einsicht ist der erste Schritt. Zu Beginn ist es erstmal wichtig, sich bewusst zu machen, dass man übermäßig viel arbeitet und es sich bereits um Arbeitssucht handelt. Dann geht es darum auch offen zu sein, sein Leben diesbezüglich zu verändern. Hier sind einige Tipps:

  • Suche dir professionelle Hilfe: Suchtberatungsstellen oder Therapeut*innnen sind wissenschaftlich geschult und können dir helfen dein selbstschädigendes Verhalten neu zu bewerten, deine Gedankenmuster zu hinterfragen und mit dir gemeinsam Strategien entwickeln, wie du deiner Arbeitssucht entkommen kannst.
  • Schaffe dir ein gutes und gesundes Umfeld mit Freunden und Familie.
    Sprich offen darüber und lass dir helfen.
  • Selbsthilfegruppen bieten dir die Möglichkeit, dich mit anderen Betroffenen Austauschen und bieten dir Raum, um dich zu öffnen. Besonders, wenn du dich in deinem privaten Umfeld damit schwertust, ist das eine gute Anlaufstelle.
  • Lerne Grenzen zu setzen! Lerne, zu dir selbst und zu anderen Nein zu sagen und hierbei auch Gegenwind auszuhalten. Lehne Aufgaben ab oder gib sie ab.
  • Schaffe dir Arbeitsbedingungen, um eine Sucht zu vermeiden und nicht zu fördern. Mit dem richtigen Zeitmanagement und der richtigen Struktur im Alltag kannst du es schaffen wieder eine gesunde Einstellung zur Arbeit zu erhalten. Lege klare Arbeitszeiten fest, priorisiere deine Aufgaben, plane gezielte Pausen von der Arbeit ein und schaffe dir mehr Raum im Leben für Dinge außerhalb der Arbeit – Sport, Entspannungstechniken, Lesen, Kochen, Familie & Freunde.