Alkoholismus im Alter

Alkoholismus im Alter, auch als Altersalkoholismus oder Seniorenalkoholismus bezeichnet, ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das oft übersehen wird. Es gibt verschiedene Gründe für Alkoholismus im Alter, und die Auswirkungen können besonders schwerwiegend sein. Welche Gründe zu Altersalkoholismus führen können, welche gesundheitlichen Folgen dies hat und was präventiv getan werden kann, erfährst du in diesem Beitrag.

Was führt zu Alkoholismus im Alter?

  • Einsamkeit und soziale Isolation: Ältere Menschen können sich allein oder isoliert fühlen, wenn beispielsweise der Partner oder die Partnerin verstirbt und es nur wenig Angehörige oder Freund:innen gibt. Dies kann zu einem erhöhten Risiko für Alkoholmissbrauch führen, da Alkohol oft als Bewältigungsmechanismus verwendet wird.

  • Ruhestand und Freizeit: DerÜbergang in den Ruhestand kann zu einem Verlust von Struktur und Bedeutung im Leben führen, was einige dazu veranlassen kann, vermehrt zu trinken, um Langeweile und „Leere“ zu vertreiben.

  • Gesundheitsprobleme: Chronische Schmerzen, Krankheiten und andere gesundheitliche Probleme können dazu beitragen, dass ältere Menschen Alkohol als Mittel zur Schmerzlinderung oder Stressbewältigung verwenden.

  • Veränderungen im Stoffwechsel: Der Körper verarbeitet Alkohol im Alter weniger effizient, was dazu führen kann, dass ältere Menschen schneller betrunken werden und länger unter den Auswirkungen leiden.

Welche Folgen kann Alkoholismus im Alter mit sich bringen?

Dauerhafter, übermäßiger Alkoholverzehr führt in allen Altersgruppen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Krankheitsfolgen. Bei älteren Menschen können die Folgen besonders schwerwiegend sein, welche das sind erfährst du hier:

  • Gesundheitliche Probleme: Alkoholismus im Alter kann zu Lebererkrankungen, Herzproblemen, Gedächtnisverlust und anderen ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen.

  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Alkohol kann die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen, die ältere Menschen möglicherweise einnehmen, was zu gefährlichen Wechselwirkungen führen kann.

  • Stürze und Verletzungen: Alkoholkonsum erhöht das Risiko von Stürzen und Verletzungen, was für ältere Menschen besonders gefährlich sein kann, da beispielsweise Knochen schneller brechen und das eigenständige Aufstehen nicht immer gelingt.

  • Psychische Gesundheit: Alkoholismus im Alter kann zu Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen beitragen.

Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es?

In allen Altersgruppen sind effektive Präventionsstrategien und Aufklärung zum Thema Alkoholkonsum von großer Bedeutung. Für Menschen in höherem Alter sind besonders folgende Aspekte wichtig:

  • Aufklärung: Sensibilisierung für die Risiken des Alkoholkonsums im Alter, sowohl unter älteren Menschen als auch in der Gemeinschaft.
  • Soziale Unterstützung: Förderung von sozialen Aktivitäten und Gemeinschaftsbindung, um Einsamkeit zu reduzieren.
  • Früherkennung und Intervention: Frühzeitige Identifizierung von Alkohol- und Suchtproblemen und rechtzeitige Intervention durch Gesundheitsdienstleistende.
  • Anpassung der Behandlung: Berücksichtigung von altersspezifischen Faktoren bei der Behandlung von Alkoholismus, einschließlich möglicher Interaktionen mit anderen Medikamenten.
  • Gesunde Alternativen: Förderung von gesunden Lebensgewohnheiten, Sport und alternativen Stressbewältigungsstrategien.
  • Familienunterstützung: Einbindung von Familienangehörigen und Unterstützungssystemen in die Prävention und Behandlung.

Insgesamt ist wichtig hervorzuheben, dass auch Alkoholismus im Alter noch behandelt werden kann. Professionelle Hilfe und Unterstützung können einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen leisten, die mit Alkoholproblemen konfrontiert sind, weshalb es ebenfalls wichtig ist auch in dieser Altersgruppe nicht wegzuschauen und Hilfe anzubieten.