Mentale Stärke beim Sport

Dass Sport und regelmäßige Bewegung gut für unseren Körper und unsere Gesundheit sind, wissen wir mittlerweile vermutlich alle. Aber beim Sport gibt es auch eine mentale Komponente, von der wir entweder gar nicht bewusst wissen oder die wir gerne etwas außen vor lassen. Und das, obwohl die mentale Stärke im Sport entscheidend dafür ist, ob wir unser Training kontinuierlich durchziehen und uns in Bezug auf die Leistung verbessern oder ob wir ständig Ausreden finden, um eine Trainingseinheit ausfallen zu lassen. Außerdem ist sie ausschlaggebend für unsere Geisteshaltung, unsere Einstellungen und unseren Umgang mit Misserfolgen – im Sport und in allen anderen Lebensbereichen. Die mentale Stärke nimmt also nicht nur im Sport selbst eine wichtige Rolle ein. Und weil das so ist, möchten wir dir heute die Basics über mentale Stärke im Sport und Tipps, wie du sie trainieren und stärken kannst, mit auf den Weg geben.

Was bedeutet mentale Stärke überhaupt?

Durchhaltevermögen, Willensstärke, Ehrgeiz, positive Geisteshaltung – alles Begriffe, mit der sich mentale Stärke beschreiben lässt. Mentale Stärke ist laut Definition das Ergebnis aus persönlichen Denkprozessen, Einstellungen und Überzeugungen, die auf verschiedenste Weise unsere sportliche Leistung und unser Privatleben beeinflussen. Durch mentale Stärke ist es uns möglich, uns herausfordernde sportliche Ziele zu setzen und diese auch zu verfolgen – mit viel Durchhaltevermögen, Motivation, Fokus und Ausdauer. Außerdem sorgen die positive Haltung und Einstellung dafür, dass wir sportliche Misserfolge besser wegstecken und mit Herausforderungen besser umgehen können. Mentale Stärke ist in den meisten Fällen aber nicht einfach so vorhanden, sondern muss lang antrainiert und zur Gewohnheit werden. Es gibt zwar auch genetische Unterschiede, die dafür verantwortlich sind, dass einige Kinder von Geburt an mental stärker sind als andere. Aber egal, ob du bereits in jungen Jahren eine gewisse mentale Stärke hattest oder nicht, es ist nie zu spät, diese positive Geisteshaltung aufzubauen und zur Gewohnheit werden zu lassen. Es ist eine bewusste Entscheidung, eine solche Geisteshaltung einzunehmen und neue Gedanken und Einstellungen zu entwickeln. Wenn du beispielsweise die Einstellung hast, dass du ein Training nur dann ausfallen lässt, wenn du krank oder verletzt bist, wird es dir nach einiger Zeit immer leichter fallen, deine Trainingseinheiten kontinuierlich zu absolvieren, ohne jedes Mal zu überlegen, ob du dich jetzt dazu aufraffen willst oder lieber doch was anderes machst. So erschaffst du eine persönliche Überzeugung, die dir hilft, auch in stressigen oder schwierigen Zeiten am Ball zu bleiben. Außerdem werden dich die Erfolgserlebnisse und Fortschritte zusätzlich motivieren dranzubleiben. Durch Erfolge kannst du deine Zweifel beiseiteschieben und ein Vertrauen in deine eigenen sportlichen Fähigkeiten aufbauen.

Mentale Stärke als Antrieb für dein Training

Für Leistungssportler spielt die mentale Stärke eine noch größere Rolle, da diese ausschlaggebend für Siege, Medaillen und beruflichen Erfolg ist und Leistungssportler längere und anstrengendere Trainingseinheiten absolvieren müssen, für die Durchhaltevermögen und Fokus unabdingbar sind. Aber auch für uns Hobbysportler ist es sinnvoll, die mentale Komponente unseres Trainings nicht zu vernachlässigen. Dadurch profitieren wir nicht nur im Training selbst, indem wir unsere Leistung verbessern, sondern auch im privaten und beruflichen Alltag. All die positiven Auswirkungen, die eine positive Geisteshaltung auf unser Training hat, lassen sich nämlich auch auf unser Privat- und Berufsleben übertragen: So können wir auch im Alltag besser mit Rückschlägen umgehen, fokussierter an einer Aufgabe arbeiten und diese mit etwas Durchhaltevermögen und Ausdauer auch zu Ende bringen, wenn wir uns dies vorgenommen haben. Wir können uns private und berufliche Ziele setzen und diese ehrgeizig verfolgen. Wir lernen Selbstzweifel abzulegen und unseren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und insgesamt mit einer optimistischeren Grundhaltung durchs Leben gehen. Ganz nebenbei kannst du zudem dein Selbstbewusstsein stärken: Durch regelmäßige Bewegung fühlen wir uns wohler in unserer Haut und sind zufriedener mit unserem äußeren Erscheinungsbild, sodass wir selbstsicherer durch den Alltag gehen können.

Wie bereits erwähnt, ist mentale Stärke aber in den meisten Fällen nicht einfach so vorhanden, sondern muss lang antrainiert werden. Sie ist wie ein Muskel, der regelmäßig gefordert werden muss, um nicht zu schrumpfen. Dazu ist es nötig, dass wir immer mal wieder unsere Komfortzone verlassen, indem wir uns neuen Herausforderungen stellen, die für uns bisher unerreichbar erschienen. Oft ist es nämlich nur unser Kopf und nicht unser Körper, der uns sagt, dass wir etwas nicht schaffen können. 

Unsere 5 Tipps, um deine mentale Stärke zu trainieren

Wir haben zum Schluss noch einige Tipps und Übungen für dich, mit denen du deine mentale Stärke trainieren kannst:

  1. Setze dir ein konkretes Ziel oder eine klare Aufgabe, die es zu erledigen gilt. Nur mit einem klaren Ziel vor Augen wirst du dranbleiben! Also: Was genau möchtest du als Nächstes erreichen?
  2. Vorbereitung ist alles: Um das große Ziel am Ende erreichen zu können, sind im Vorfeld viele kleine Schritte nötig. Mache dir einen Plan, wie und in welcher Zeit du dein Ziel erreichen willst. Wenn du beispielsweise einen Triathlon oder einen Halbmarathon absolvieren willst, suche dir einen passenden Trainingsplan raus, anhand dessen du deinem Ziel Schritt für Schritt näherkommst.
  3. Übe dich im positiven Denken: Negative Gedanken, Zweifel und Ängste hindern dich daran, dein Ziel zu erreichen. Lerne deine Stärken und Schwächen kennen, hinterfrage deine Einstellungen und negativen Gedanken und setze dich damit auseinander, wovor du Angst und warum du Zweifel an dir selbst hast. Überlege dann, wie du all deine negativen Gedanken und Zweifel ins Positive verändern kannst.
  4. Führe dir dein Ziel vor Augen und überlege dir, wie es sich anfühlen wird, wenn du das Ziel erreicht hast. Mache dir die positiven Emotionen bewusst, die du dann haben wirst.
  5. Lasse Stress und Sorgen los. Stress, vor allem Arbeitsstress, lenkt dich von deinen Zielen ab und hindert dich daran, den Fokus voll und ganz auf deine nächste Trainingseinheit zu legen. Lerne abzuschalten und den Stress bei der Arbeit zu lassen. Du kannst beispielsweise Gedankenrituale entwickeln, um die Sorgen hinter dir zu lassen, z. B. „Sobald ich den PC herunterfahre, habe ich Feierabend. Alles, was jetzt mit Arbeit zu tun hat, hat auch Zeit bis morgen“.