Welttag Sexuelle Gesundheit- was verbirgt sich dahinter?

Beim Thema Gesundheit denken wir im ersten Moment meist an das Vermeiden oder de Schutz vor Infektionskrankheiten, Kreislauferkrankungen, Stoffwechselproblemen, psychische Störungen oder Ähnlichem. In dunklen Momenten oder zu gegebenen Anlässen setzen wir uns auch mit der tödlichen Konsequenz mancher Erkrankungen auseinander.

Ähnlich geht es uns auch beim Thema sexuelle Gesundheit. Zum einen schieben wir in unserer sexuellen Euphorie viele störenden und auch teilweise versachlichende Gedanken einfach beiseite. Andererseits denken wir beim Thema sexuelle Gesundheit dann doch meist nur an den Schutz vor Geschlechtskrankheiten oder AIDS. Aber zu diesem Thema gehört einiges mehr.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört zur sexuellen Gesundheit das körperliche, emotionale, mentale und soziale Wohlbefinden in Bezug auf Sexualität.
Ebenso sollte der Umgang mit Sexualität und sexuellen Beziehungen positiv und respektvoll sein.
Dieses soll jeder Mensch durch angenehme und sichere sexuelle Erfahrungen, die frei von Zwang, Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt sind, ausleben können.   
Sexualität sollte als Bereicherung des Lebens und der persönlichen Beziehungen gesehen werden.

Der Terminus der sexuellen Gesundheit ist also viel weiter gefasst als nur der Schutz vor Krankheiten. Er umfasst das gesamte Umfeld und auch alle Facetten in denen Sexualität im menschlichen Leben stattfindet.

Die sich dahinter verbergende dominierende Grundprinzipien sind Respekt, Gewaltlosigkeit und Toleranz.

Um diesem Thema ein Podium zu geben und ihm damit die nötige Aufmerksamkeit zu Teil werden zu lassen, hat die „World Association for Sexual Health“ (WAS) den 04. September zum „World Sexual Health Day“ (Welttag Sexuelle Gesundheit) erklärt.

Damit wird die sexuelle Gesundheit auch zu einem gesellschaftlichen Anliegen bzw. Auftrag gemacht.

Denn um sexuelle Gesundheit leben zu können, sind drei wichtige gesellschaftspolitische Faktoren umzusetzen:

  1. Sexuelle Aufklärung
    Sexualität als Bestandteil von frühkindlicher und schulischer Bildung um eine positive, tolerante und verantwortungsvolle Einstellung zur Thematik zu bekommen.

  2. Offene Kommunikation über sexuelle Themen
    Enttabuisierung des Themas Sexualität durch Einbindung in die normale Gesprächskultur.

  3. Sexuelle Rechte
    Sexuelle Rechte sind Menschenrechte. Neben dem Recht auf sexuelle Gesundheit gehören dazu auch das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, sexuelle Freiheit, Schutz vor Diskriminierung und Gewalt.

Während sich in Deutschland sowohl Gesetzgeber als auch der größte Teil der Bevölkerung mit den Grundthematiken der sexuellen Gesundheit identifizieren können, gibt es in vielen Ländern der Welt noch erhebliche Defizite.

Dieses macht den Welttag sexuelle Gesundheit zu einem äußerst wichtigen Anlass, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und weiterhin stringent an deren Beseitigung zu arbeiten.